Die Wasserlöslichkeit von PVA hängt von dem Hydrolysegrad (DH) und dem Molekulargewicht (MW) ab. Vollständig hydrolysiertes PVA (DH ≥98%) erfordert Erhitzung auf 80-90°C für die Lösung, wobei klare, zähflüssige Lösungen entstehen, während teilweise hydrolysierte Grade (DH 87-89%) in kaltem Wasser löslich sind. Niedrig-MW-PVA (13-23k Da) löst sich schneller als hochmolekulare PVA (85-124k Da) aufgrund geringerer Kettenverfilzung. Die Partikelgröße spielt eine Rolle: Feine Pulver lösen sich schneller als grobe Granulate. Die Löslichkeit erreicht ihren Höhepunkt bei 60°C, wobei moderne Formulierungen innerhalb von 15 Minuten bei 70°C eine Auflösung von 99,7% erreichen. Übertemperatur kann zu Gelbildung führen. Typischerweise erreicht PVA eine Löslichkeit von 5-20% m/V, wobei höhere Konzentrationen die Viskosität erhöhen. Zum Beispiel löst sich PVA 2488 (DH 98-99%, MW ~140k Da) bei 95°C auf und bildet starke Filme, während PVA 1788 (DH 87-89%, MW ~140k Da) bei 20°C löslich ist und ideal für kalte Prozessanwendungen ist.